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Home/Newscenter/Jackson, Edwards, Jallow, Lansdowne, Devoe und Fru: Meine alternativen Awards

Kochs NachschlagJackson, Edwards, Jallow, Lansdowne, Devoe und Fru: Meine alternativen Awards

16. April 2025
Seit Montag können Teamkapitäne und Co-Trainer der 17 Klubs sowie die Basketball-Journalisten für die individuellen Auszeichnungen der Hauptrunde abstimmen (MVP, Trainer des Jahres, Bester Offensivspieler, Bester Verteidiger, Bester deutscher U22-Nachwuchsspieler*). Ich präsentiere abseits davon ein Potpourri an „alternativen Awards“ (bitte keinen falschen Bezug zum Unwort des Jahres 2017 „alternative Fakten“ herstellen), wobei ich mit dem Sixth Man, dem Most Improved Player und dem Clutch Player bei der NBA abgekupfert habe, während die anderen Auszeichnungen meiner Fantasie entspringen und damit über lediglich sehr überschaubare Chancen verfügen, jemals in die offizielle Award-Palette aufgenommen zu werden.

Seit Montag können Teamkapitäne und Co-Trainer der 17 Klubs sowie die Basketball-Journalisten für die individuellen Auszeichnungen der Hauptrunde abstimmen (MVP, Trainer des Jahres, Bester Offensivspieler, Bester Verteidiger, Bester deutscher U22-Nachwuchsspieler*). Ich präsentiere abseits davon ein Potpourri an „alternativen Awards“ (bitte keinen falschen Bezug zum Unwort des Jahres 2017 „alternative Fakten“ herstellen), wobei ich mit dem Sixth Man, dem Most Improved Player und dem Clutch Player bei der NBA abgekupfert habe, während die anderen Auszeichnungen meiner Fantasie entspringen und damit über lediglich sehr überschaubare Chancen verfügen, jemals in die offizielle Award-Palette aufgenommen zu werden.
*Beim besten Nachwuchsspieler stimmen auch die drei hauptamtlichen DBB-Cheftrainer Alex Mumbru, Dirk Bauermann und Alan Ibrahimagic mit ab.

Bester sechster Mann

Der Gewinner in dieser Kategorie heißt Michael Devoe. Der Combo-Guard des SYNTAINICS MBC ist aus meiner Sicht gleichzeitig auch der beste Spieler seiner Mannschaft. Der 25-Jährige ist kreativ, kann andere in Szene setzen und selbst auf unterschiedliche Arten scoren. Sein Drive über die linke Hand ist unwiderstehlich, sein leichter Fadeaway aus dem Dribbling sehr schwer zu verhindern. Ohne ihn wäre das „Wunder von Weißenfels“ nicht möglich gewesen. Devoe wurde völlig zurecht zum MVP des Pokalwochenendes gekürt. Leider ist es eher unwahrscheinlich, dass er der Liga erhalten bleiben wird.

Der Methusalem-Award

Wer hierfür in die Verlosung möchte, muss mindestens 35 Jahre auf dem Buckel haben. Die Zeiten, in denen wir mit Spielern wie Rickey Paulding, Julius Jenkins, Immanuel McElroy oder Derrick Allen BBL-Urgesteine noch als Evergreens bewundern durften, sind leider vorbei. Der Frankfurter Jordan Theodore kam mir in den Sinn, aber meine Entscheidung fiel zugunsten von Tyren Johnson, weil der 36-Jährige im Gegensatz zu seinem nachverpflichteten Frankfurter Konkurrenten die volle Saison absolviert hat. Dabei stand er in jedem Spiel in der Weißenfelser Startaufstellung und überzeugt mit 12,5 Punkten.

Most Improved Player

Auch hier war wieder ein MBC-Spieler in der engeren Auswahl. Aber ich glaube nicht, dass Spencer Reaves sich im Vergleich zur Vorsaison so sehr verbessert hat wie Sananda Fru. Reaves kam in eine Situation, in der er seine Fähigkeiten besser einbringen konnte, während Fru in Braunschweig einen tatsächlichen Entwicklungssprung hingelegt hat (wie auch im Video zu sehen ist). Nachdem er in der Vergangenheit schon ein großer defensiver Faktor war, hat sich der 21-Jährige offensiv erheblich gesteigert. Der Wechsel des zweiteffektivsten Spielers der Liga an die University of Louisville im Sommer steht bereits fest.

Die beste Mikrowelle

Alphonso Plummer von ratiopharm ulm weiß, wo der Korb hängt. Das beste Beispiel lieferte der Puerto-Ricaner im Duell mit den Bayern, in dem er 29 Zähler in 17 Minuten markierte. Obwohl der Linkshänder im Schnitt weniger als 18 Minuten auf dem Parkett verbringt, ist er der zweitbeste Scorer der Schützlinge von Ty Harrelson. Aber Carsen Edwards leistet diesbezüglich noch mehr und das auf höchstem kontinentalem Niveau. 26 Punkte mit acht erfolgreichen Dreiern in einem Euroleague-Viertel (hier das Video) sind sein bestes, aber beileibe nicht sein einziges Argument. Der Award muss an den Münchner gehen.

Clutch Player

Diese Auszeichnung hätte ich dem Shooting Guard der Bayern ebenfalls zusprechen können, aber eben nicht müssen. Nach reiflicher Überlegung bin ich bei Jhivvan Jackson gelandet. Der Würzburger ist der zweitbeste Scorer der Liga, und er hat die Fähigkeit und Mentalität, Big Plays zu machen (hier mal seine Highlights beim Sieg in Berlin). Ich habe einige Partien der Unterfranken in der Champions League gesehen, in denen er sich zum Crunchtime-Helden aufgeschwungen hat. Jacksons Fokus ist besser als in der letzten Saison in Tübingen. Sein Shot-Making und seine Fähigkeit, an die Linie zu kommen, sind außergewöhnlich. Darüber hinaus hat er auch die Bereitschaft entwickelt, den großen Wurf für einen Teamkollegen vorzubereiten.

Der beste One-Man-Fast Break

Wenn Karim Jallow den Defensiv-Rebound sichert, gilt für alle Kontrahenten Alarmstufe rot. Sollte dies in der Zone geschehen sein, ist vielleicht noch etwas zu retten, wenn er aber in der Verteidigung einen weiten Rebound abgreift oder gar den Ball klaut, geschieht das Unausweichliche: Der 28-Jährige pusht den Ball mit Siebenmeilenstiefeln über das Parkett und hat dann in der Finish Area noch genug Körperkontrolle für Richtungswechsel oder krachende Dunks. Jallow, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, ist dazu auch ein herausragender Verteidiger und der wichtigste Spieler des Ulmer Programms.

Kochs Nachschlag

Hier meldet sich jetzt nicht der ehemalige Coach, sondern der Kommentator zu Wort. Es gibt viele Spieler, die angenehme und freundliche Interviewgäste sind, weshalb ich für diese Kategorie über viele Namen nachgedacht habe und mich dann für einen Chemnitzer Musterprofi entschieden habe. DeAndre Lansdowne ist aus meiner Sicht der beste Interviewpartner der Liga. Ich gewinne bei ihm den Eindruck, dass seine Aussagen zusätzliche Blickwinkel eröffnen und damit einen großen Mehrwert liefern. Dazu kommt noch sein äußerst sympathisches und liebenswertes Auftreten.

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital, DAZN und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Im Podcast "Talkin‘ Basketball", der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist, sprechen er und Oliver Dütschke regelmäßig mit Protagonisten aus der deutschen Basketballszene. Seine Kolumne zum BBL-Geschehen findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag".