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Home/Newscenter/Elf Teams noch in der Verlosung: Wer gewinnt den spannenden Kampf um die Postseason?

Kochs NachschlagElf Teams noch in der Verlosung: Wer gewinnt den spannenden Kampf um die Postseason?

02. Mai 2025

Über das Thema für diese Woche musste ich nicht lange nachdenken. Angesichts des historisch engen Tabellenbildes kann es am vorletzten Saisonwochenende nur um das Rennen um die Playoffs bzw. Play-Ins gehen. Aber als ich mich näher mit der Materie befasst habe, wurde mir klar, wie verworren die Konstellation ist. Es gibt immer noch so viele Möglichkeiten, dass es mir unmöglich ist, sie alle zu berechnen. Selbst computergestützte Systeme haben diesbezüglich ihre Probleme. Elf von 17 Klubs besitzen drei Spieltage vor Ende der Hauptrunde die Chance, aber nicht die Garantie, danach noch weiterzuspielen.

Die (vermutlich) scheiternden Etablierten

Bonn, Oldenburg, Ludwigsburg – diese Standorte gehören zum Inventar der Liga. Zudem sind sie Stammgäste in den Playoffs. Dieses Jahr könnten alle drei sogar die Play-Ins verpassen. Über die schlechtesten Karten verfügen derzeit die Bonner, die noch die Bayern empfangen und nach Weißenfels müssen. Zwei Siege und Schützenhilfe sind nötig. Letztendlich haben es die Rheinländer auch nach dem Trainerwechsel nicht geschafft, in ihrem Spiel Konstanz zu etablieren. Oldenburg trägt die letzten beiden Partien zu Hause gegen Vechta und Chemnitz aus. Das sind gute Nachrichten, weil die Drijencic-Schützlinge das drittbeste Heimteam der Liga sind. In der morgigen Begegnung mit dem Lokalrivalen wäre neben dem Sieg die Sicherung des direkten Vergleichs wertvoll. Die erste Partie ging mit 91:98 verloren. Die Ludwigsburger treten noch drei Mal an, davon aber nur noch einmal vor heimischer Kulisse. Sollten es die Schwaben nicht schaffen, liegt der Grund auf der Hand. Sie stellen zwar die beste Verteidigung der Liga (100,7 Gegenpunkte pro 100 Ballbesitze), aber auch die schlechteste Offensive (102,7 Punkte pro 100 Ballbesitze).

Die (vermutlichen) Wiederholungstäter

Chemnitz, Berlin und Vechta waren in der letzten Spielzeit in den Playoffs. Das Euroleague-Team aus Berlin konnte sich zuletzt deutlich steigern und muss in der Hauptrunde nur noch einmal antreten. Dabei geht es zu Hause gegen die bereits abgestiegenen Göttinger, sodass man mit einem (Pflicht-)Sieg zumindest die Play-Ins buchen kann. Chemnitz muss hingegen noch drei Begegnungen bestreiten, davon zwei in fremden Hallen. Dennoch denke ich, dass den Sachsen (gegen Rostock, in Hamburg und in Oldenburg) noch ein Sieg gelingen wird, der für die Postseason reichen sollte. Vechta hat ein unangenehmes Restprogramm mit zwei Auswärtsspielen (in Oldenburg und in Bamberg). Sollten die Jungs von Martin Schiller beide Duelle verlieren, stünden sie gewaltig auf der Kippe, zumal die Hamburger (in Weißenfels, gegen Chemnitz und gegen Ulm), die in der vergangenen Saison die Play-Ins erreichen konnten, im Falle eines direkten Vergleichs die Nase vorne hätten.

Die Überraschungsteams

Die morgige Partie der Towers in Weißenfels ist ein Schlüsselspiel (siehe unten beim Nachschlag). Das gilt auch für die Gastgeber, die danach noch in Ludwigsburg und gegen Bonn antreten müssen. Neben dem Pokalsieger zählen auch Braunschweig, Heidelberg und Rostock zu den positiven Überraschungen dieser Spielzeit. Die Löwen spielen noch zwei Mal zu Hause. Auch wenn sie am Mittwoch in Bonn eine gute Chance liegen ließen, glaube ich, dass sie am Sonntag gegen Frankfurt mit dem 18. Saisonsieg die Postseason sichern werden. Den Heidelbergern scheint auf der Zielgeraden der Sprit auszugehen. Es könnte gut sein, dass die nächsten beiden Partien (gegen Ulm und in Würzburg) verloren gehen und so am letzten Spieltag gegen Frankfurt ordentlich Druck auf dem Kessel wäre. Ähnlich könnte es sich für Rostock entwickeln. Die Seawolves spielen zunächst in Chemnitz und gegen Braunschweig, bevor es zum Abschluss nach Göttingen geht. Aber ich glaube, dass es alle Überraschungsmannschaften schaffen werden.

Kochs Nachschlag

Ich gehe davon aus, dass man eine positive Bilanz aufweisen muss, um die Postseason zu erreichen (damit muss ich meine Prognose aus dem Fragenhagel vor drei Wochen korrigieren, als ich noch davon ausgegangen bin, dass 16 Siege reichen würden). Deshalb haben Braunschweig und Berlin sehr gute Karten, weil sie schon 17 Siege auf ihrem Konto haben. Aus gleichem Grund sehe ich kaum Chancen für Bonn und Oldenburg, weil diese beiden Playoff-Dauergäste maximal eine ausgeglichene Bilanz erreichen können. Darüber hinaus werden es zwei weitere Teams nicht schaffen. Ich denke, dass eines wahrscheinlich Ludwigsburg sein wird. Die Barockstädter stehen derzeit bei 14 Siegen und müssen am letzten Spieltag nach München, sodass ich sie am Ende bei maximal 16 Siegen sehe, was nicht ausreichen dürfte. Die wichtigste Partie des Wochenendes steigt in Weißenfels zwischen dem SYNTAINICS MBC und den Veolia Towers Hamburg, wobei der Druck auf die Gäste aufgrund der deutlichen 75:96-Hinrundenniederlage höher ist. Aktuell sind beide Teams punktgleich (15 Siege, 14 Niederlagen), wobei die Wölfe den letzten Play-In-Platz vor den Hanseaten einnehmen. Ich freue mich auf die Zielgerade einer Hauptrunde, die bezüglich des Kampfes um die Postseason so eng ist, wie ich es noch nicht erlebt habe.

Stefan Koch war zwei Jahrzehnte lang Headcoach in der ersten Liga und wurde 2000 und 2005 als Trainer des Jahres ausgezeichnet. Er erreichte mit seinen Teams regelmäßig die Playoffs und trat sieben Mal im Europapokal an. Sechs Mal nahm er am TOP FOUR teil und gewann 2000 mit Frankfurt den Pokal. Zudem war der Hesse drei Mal Headcoach des All-Star-Games.

Koch arbeitet aktuell als Kommentator bei Dyn, war früher auch als Experte und Kommentator für SPORT1, Premiere, Sportdigital, DAZN und MagentaSport tätig, sowie als Scout für die NBA. Im Podcast "Talkin‘ Basketball", der auf allen gängigen Plattformen abrufbar ist, sprechen er und Oliver Dütschke regelmäßig mit Protagonisten aus der deutschen Basketballszene. Seine Kolumne zum BBL-Geschehen findet sich bei uns regelmäßig hier im News-Center rechts unter der Rubrik "Kochs Nachschlag".