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Die Szene: Faking von Kevin Yebo?

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Trotz 41 Punkten von Johnathan Stove: Chemnitz um Jeff Garrett kontrolliert mit 111 Zählern das Ost-Derby in Weißenfels

Erst dominiert Chemnitz mit einem 16:0-Lauf, dann antwortet Weißenfels mit einem 24:3-Lauf, am Ende setzt sich Chemnitz durch einen 18:6-Lauf ab: Die NINERS Chemnitz entführen bei einem Ost-Derby der Läufe einen 111:95-Erfolg vom SYNTAINICS MBC. Weißenfels' Johnathan Stove kratzt mit 41 Punkten am Saisonrekord von Otis Livingston, Jeff Garrett bewirbt sich als Chemnitzer MVP-Kandidat.

Playoff-Qualifikation: Schon vor der Partie war klar, dass die NINERS Chemnitz sicher in den Play-Ins stehen. Mehr dazu gibt es hier bei unserem neuen Tabellenrechner.

Spielverlauf und Wendepunkt: Die Weißenfelser ließen sich von der in dieser Saison so starken Chemnitzer Defensive anstecken und verteidigten zu Beginn auf hohem Niveau, nach vier Minuten hatten sie erst drei Zähler kassiert. Dann flößte Jeff Garrett den Chemnitzern per Dreier Rhythmus ein, seine Teamkollegen kamen in Korbnähe zu Abschlüssen, mit einem 16:0-Lauf innerhalb von zweieinhalb Minuten drehten die Gäste die Partie. Der Favorit war nun komplett heißgelaufen, traf neun Würfe aus dem Feld nacheinander und verzeichnete 31 Punkte innerhalb von sechs Minuten.

Während Johnathan Stove im ersten Viertel den Alleinunterhalter bei den Hausherren gab, schulterte Garrett die Chemnitzer, erzielte 15 der ersten 35 Punkte der Gäste und hatte zu diesem Zeitpunkt nur zwei Zähler weniger auf dem Konto als das gesamte Weißenfelser Team! Diese Dominanz drückte sich in einer 23-Punkte-Führung nach gut 13 Spielminuten aus. Angeführt von Stove, Jhonathan Dunn und Martin Breunig konnten die Gastgeber dann nicht nur Schadensbegrenzung betreiben, dank eines 24:3-Laufs kamen sie zurück in die Partie, spielten sich in einen Rausch und verkürzten ihren Rückstand zur Pause auf 45:50.

In den ersten beiden Minuten nach der Halbzeit blieben die Wölfe noch in Schlagdistanz, dann fanden die Gäste wieder hochprozentige Abschlüsse in Korbnähe und bauten ihren Vorsprung dank einer ausgeglichenen Vorstellung in den zweistelligen Bereich aus. Mit einer 80:70-Führung gingen die NINERS in den vierten Durchgang.

Nach einem persönlichen und einem technischen Foul musste der bislang so starke Dunn nach eineinhalb Minuten mit fünf Fouls frühzeitig auf die Bank. Übernahm eben (weiter) Stove, der mit einem Dreier samt Bonus-Freiwurf sein Team auf 80:87 heranbrachte. Doch auch mit Dreiern lieferten die Chemnitzer die passende Antwort und setzten sich wieder entscheidend ab, mit seinem dritten Dreier innerhalb von fünf Minuten machte es Dominic Lockhart bei vier Minuten auf der Uhr dreistellig (86:101). Bei einem 18:6-Lauf netzten die Chemnitzer vier Dreier ein.

Oben auf: Jeff Garrett war nicht zu stoppen (Foto: Andreas Bez).

Spieler der Partie: Jeff Garrett begann heiß, blieb mit 10/13 aus dem Feld heiß und lieferte mit 23 Punkten, sieben Rebounds, drei Blocks, zwei Assists und zwei Steals das komplette Paket ab. Der Big Man traf Dreier, lief das Pick-and-Roll sogar einmal als Ballführer und war in der Verteidigung mit Highlight-Blocks zur Stelle. Wenn ein Chemnitzer Akteur ein Award-Anwärter im MVP-Rennen sein dürfte, dann vielleicht eben jener Garrett. Auf der Gegenseite stemmte sich Johnathan Stove gegen die Niederlage: Mit 41 Zählern verpasste der Shooting Guard den Saisonrekord von Otis Livingston nur um einen Punkt. Stove zeigte sich ähnlich treffsicher wie Garret, traf 16 seiner Würfe aus dem Feld und markierte zudem fünf Rebounds sowie drei Assists.

Rekordverdächtig: Zwar verpasste Stove den Saisonrekord bei der Punkteausbeute, dafür stellte er mit einem Effektivitätswert von 43 in jener Kategorie einen neuen Bestwert auf (zu den Spieler-Rekorden hier herunterscrollen).

Duell im Fokus: Mit Kevin Yebo und Martin Breunig trafen der effektivste und der dritteffektivste deutsche Spieler unserer Liga aufeinander. Zunächst konnte Yebo daran nicht anknüpfen, mit fünf Zählern blieb der Chemnitzer Big Man in der ersten Hälfte unauffällig. Anders Breunig, der am Comeback im zweiten Viertel beteiligt war und zur Pause bereits sechs Punkte, sechs Rebounds und drei Assists im Boxscore stehen hatte. Nach der Halbzeit fand Yebo besser ins Spiel, am Ende hat er in 18:54 Minuten den Boxscore mit 18 Zählern und vier Rebounds gefüllt. Breunig stand dem in nichts nach und legte 17 Zähler, neun Rebounds und drei Assists auf.

Zahlen, bitte: 111 Punkte, drei Viertel mit mindesten 30 Zählern, 52,1 Prozent aus dem Feld, 24 Assists bei nur zehn Ballverlusten: Bei Chemnitz lief es offensiv.

So geht Derby: Auch zahlreiche Chemnitzer Fans kamen nach Weißenfels (Foto: Andreas Bez).

Am Rande der Bande saß bei Chemnitz erneut Ousman Krubally, der derzeit als siebter ausländischer Profi nicht in der Rotation steht. Weißenfels musste auf den erkrankten Kostja Mushidi verzichten.

Sonstiges: Vor fast genau 20 Jahren, am 28. März 2004, hatte der Mitteldeutsche BC unter Headcoach Henrik Dettmann den FIBA Europe gewonnen. Zum Anlass dieses Jubiläums stellten die Weißenfelser den originalen Siegerpokal aus. Apropos …

Wie geht’s weiter: Die Chemnitzer wollen am kommenden Mittwoch den Finaleinzug im FIBA Europe Cup klar machen, nach einem 98:73-Auswärtserfolg in Bilbao stehen die Chancen dafür mit einem Heimspiel sehr gut. Der kommende Chemnitzer Gegner im Ligabetrieb hat den NINERS etwas voraus: Die Telekom Baskets Bonn als amtierender Titelträger der Champions League sind am kommenden Samstag in Sachsen zu Gast. Am selben Tag laufen die Weißenfelser bei den EWE Baskets Oldenburg auf.

Video: Highlights zu dieser Partie gibt es in Kürze hier bei Dyn oder auch hier auf dem Youtube-Kanal von Dyn.

Auf den Europapokal-Spuren der Wölfe: Hat Chemnitz am Samstag den Kopf frei für das Bundesliga-Derby?

Status Quo: Die Heimniederlage gegen Berlin hat die NINERS am vergangenen Sonntag zwar die Tabellenspitze gekostet, ändert aber nichts an der weiter hervorragenden Chemnitzer Ausgangsposition im Kampf um eine gute Playoff-Position. Während die Konkurrenten an der Tabellenspitze München und Berlin u.a. noch zweimal gegeneinander spielen, haben die NINERS bei 20:5 Siegen auf ihrem zweiten Tabellenplatz nämlich ein vergleichsweise leichtes Restprogram mit nur noch vier Auswärtsaufgaben (MBC, Göttingen, Ludwigsburg und Hamburg) vor sich und haben als erstes Team bereits einen Platz in den Play-Ins sicher (vgl. unseren neuen Tabellenrechner). Der SYNTAINICS MBC, der mit 8:17 Siegen auf dem 13. Tabellenplatz im Kampf um den Klassenerhalt noch lange nicht am sicheren Ufer ist, muss indes noch fünfmal reisen (u.a. nach Ulm, Würzburg und Vechta).

Die NINERS feierten im Hinspiel den Derbysieg - folgt nun der zweite Streich? (Foto: Jan Stimpel)

Die besondere Brisanz: Fast auf den Tag genau vor zwanzig Jahren (am 28. März 2004) gewann der Mitteldeutsche BC im türkischen Izmir im Finale gegen JDA Dijon den FIBA Europe Cup. Am Rande des Spiels am Samstag wird der originale Siegerpokal von 2004 für Fotoaufnahmen noch einmal präsentiert. Nur zu gerne würden die NINERS es in dieser Saison natürlich ihrem Nachbarn gleichtun und zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte einen europäischen Titel einfahren. Entsprechend liegt der Chemnitzer Fokus in dieser Woche auf dem am Mittwoch in Bilbao mit einem grandiosen 98:73-Sieg eröffneten Halbfinale im FIBA Europe Cup, das am kommenden Mittwoch in Chemnitz entschieden wird. Können die Weißenfelser diese Ablenkung in den Chemnitzer Köpfen eventuell in der easyCredit BBL für sich nutzen?

https://www.youtube.com/watch?v=uRxXWa2Rwww

Duell im Fokus: Kevin Yebo ist mit 17,2 Punkten und 5,5 Rebounds mit einem Index von 16,9 effektivste deutsche Spieler in der easyCredi BBL, gefolgt von Johannes Thiemann (14,4) und Martin Breunig (14,0). Das Duell gegen den Berliner Weltmeister endete (individuell betrachtet) am vergangenen Sonntag irgendwie unentschieden. Jetzt wartet in Weißenfels mit Martin Breunig (im Schnitt 11,8 PPG und 5,2 RPG) der statistisch drittbeste deutsche Big Man in der Liga auf Yebo.

Alte Bekannte: Kaza Kajami-Keane trug in der Saison 2019/20 das Trikot der Wölfe. Nach drei Jahren in Frankreich ist er nun zurück in der easyCredit BBL und spielt – nachdem er das Hinspiel verletzt verpasst hat – zum ersten Mal gegen sein früheres Team.

Zahlen, bitte: Mit gegnerischen 77,7 PPG und 43,8 Prozent aus dem Feld sowie im Schnitt 16 Ballverlusten ist die Chemnitzer Verteidigung ddie beste in der Liga. Beim SYNTAINICS MBC kann man bei im Schnitt 92,1 Gegenpunkten, einer gegnerischen Wurfquote von 50,7 Prozent und nur 12,9 gegnerischen Ballverlusten nur froh darüber sein, dass Tübingen, Göttingen und Heidelberg laut Statistik noch schlechter verteidigen.

Award-Anwärter: Kevin Yebo zählt zu den meistgenanneten MVP-Kandidaten (vgl. auch "By the Numbers"), aber muss der Chemnitzer Center für eine Auszeichnung als MVP eventuell in der Verteidigung noch etwas zulegen? Vielleicht wäre der Offensiv-Award passender? Die starke Chemnitzer Defense wird vor allem von den beweglichen Forwards Jeff Garrett und Aher Uguak getragen. Darüber, wer von den beiden eher für eine Auszeichnung für gute Defense in Frage kommt, darf auch gestritten werden.

Die ewige Bilanz: Die ewige Bilanz dieses Ost-Derbys in der easyCredit BBL könnte eindeutiger nicht sein – alle bisherigen seit 2020 gespielten sieben Duelle endeten mit – wenn auch zumeist eher knappen – Chemnitzer Siegen. Auch das Hinspiel am fünften Spieltag war nahezu drei Viertel lang ausgeglichen, bevor die NINERS sich mit einem 16:2-Lauf absetzten und mit je 18 Punkten von Jeff Garrett und Deandre Lansdowne 74:65 gewannen. Martin Breunig war mit 16 Punkten der Topscorer des SYNTAINICS MBC.

https://www.youtube.com/watch?v=1JDkKa8He6Y

Meilensteine: Dem Chemnitzer DeAndre Lansdowne fehlen noch 4 Steals bis 150. Der US-Amerikaner ist mit 6 Jahren von einer weißen Familie adoptiert worden. Wie ihn diese Erfahrung, die Vorurteile und die neuen Möglichkeiten in seinem Leben bis heute geprägt haben und warum er als Role Model für alle Kinder und Jugendliche in ähnlichen Situationen vorangehen möchte, erfahrt ihr hier im Deep Talk.

Am Rande der Bande: Beide Trainer können im Ost-Derby aus dem Vollen schöpfen. Einzige Ausnahme: Bei den NINERS muss einer der sieben Ausländer aussetzen. Zuletzt traf das immer US-Center Ousman Krubally.

Weise Worte: „Wir haben in der vergangenen Saison gesehen, dass du hellwach sein musst, bis dir der Klassenerhalt rechnerisch nicht mehr zu nehmen ist,“ warnt MBC-Geschäftsführer Martin Geissler in der Mitteldeutschen Zeitung: „Alle Spieler müssen begreifen, dass wir nicht wieder so lange zittern wollen und schnellstmöglich die noch fehlende Siege holen wollen.“

Es ist alles Gold, was glänzt: Der MBC wurde bei seinem Gewinn des FIBA Europe Cups 2004 von Henrik Dettmann gecoacht, der zwei Jahre zuvor bei der Weltmeisterschaft 2002 in Indianapolis die Deutsche Nationalmannschaft zur ersten WM-Medaille (Bronze) ihrer Geschichte geführt hatte. 21 Jahre lang blieb das auch der größte deutsche WM-Erfolg, bevor die von Gordon Herbert trainierte DBB-Auswahl in Manila 2023 auf dem Treppchen noch zwei Stufen höher kletterte und Weltmeister wurde!

Fernsehen / Livestream: Bei Dyn kommentiert Arne Malsch das Spiel und Malte Ziegenhagen ist der Experte. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Live-Programm im Basketball wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist seit Anfang August über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.